(Hagen-Westf. – 26.03.2010) Ex-Weltmeister Michael Schumacher bereitete sich in Melbourne im Sea World auf seinen Rennstart vor, indem er mit gefangen gehaltenen Delfinen schwamm. Gleichzeitig setzte sich Boxweltmeister Wladimir Klitschko mit seiner Freundin, dem US-Fernseh-Star Hayden Panettiere, am Freitag in Taji/Japan gegen die Delfinjagd ein.
Erst im Februar hatte es eine tödliche Attacke eines Orca-Delfins auf eine Trainerin im Sea World in Orlando gegeben. Im Dezember musste im Loro Park auf Teneriffa ein Orca-Trainer sein Leben lassen. Im Februar waren in einem Vergnügungspark an der türkischen Riviera vier Delfine aus der japanischen Treibjagd in Taiji verendet.
Der jetzt in Hollywood mit einem Oscar ausgezeichnete Film „Die Bucht“ mit dem Ex-Flipper-Trainer, Ric O’Barry (WDSF-Kuratorium) zeigt auf dramatische Weise, unter welch grausamen Umständen im japanischen Küstenort Taiji Delfine für Delfinarien gefangen werden. Rund 20.000 Delfine lassen alljährlich in Japan ihr Leben, weil der lukrative Verkauf einiger ausgesuchter Tiere für bis zu 150.000 Dollar an die Delfinarien die Jagd finanziert.
Das WDSF mit Ric O’Barry lehnt den Delfin- und Orcafang und die Haltung der sensiblen Meeressäuger in Gefangenschaft strikt ab. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Wir können nicht verstehen, dass eine Person des öffentlichen Lebens wie Michael Schumacher so ignorant ist und Delfinarien, und damit den Delfinfang, durch eine aktive Teilnahme am Delfinschwimmen noch fördert. Schumacher gehört in einen Rennwagen, aber nicht zu Delfinen, die in Gefangenschaft gehalten werden.“
Schumacher sagte in der BUNTE, er habe sich „einige schöne Tage zum Trainieren, Anpassen und Relaxen gegönnt, damit ich zum Rennwochenende fit und ausgeruht bin.“ Dabei verbrachte er einen entspannenden Tag im australischen Freizeitpark Sea World und ging auf Tuchfühlung mit dem Delfin Nila.
Das Wal- und Delfinschutz-Forum will Schumacher nach seinem Rennen in Melbourne eine DVD des Oscar-Films „Die Bucht“ übermitteln, der Wladimir Klitschko als Vorlage für seine Delfinschutzaktion in Japan diente, und hofft auf ein Umdenken in Sachen Delfinschutz. „Der deutsche Rennfahrer hat eine Vorbildfunktion und so soll es auch bleiben“, meint Ortmüller.
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