3.7.10

Macht TUI die große Show Nummer?

Hagen (ots) - Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte aufgedeckt, dass im "Sealanya-Delfinarium" in Alanya an der türkischen Riviera 10 Delfine aus der grausamen und blutigen Delfintreibjagd in Taiji/Japan stammen.

Vier dieser Delfine starben im Februar innerhalb weniger Tage. Der umsatzstärkste deutsche Reiseveranstalter Öger Tours stornierte daraufhin "dauerhaft" seine Delfinarientouren.

In den anderen türkischen Delfinarien in Antalya, Kemer und Belek dokumentierte das WDSF unhaltbare Zustände hinter den Kulissen der kleinen Showbecken.



Andere Veranstalter wie TUI, Rewe Touristik mit Jahn-Reisen und ITS, Schauinslandreisen, Thomas Cook mit Neckermann, FTI und alltours reagierten ebenfalls auf die Interventionen und Fakten des Forums und strichen ihre Delfinarienangebote in der Türkei.

Groß war das Entsetzen der Delfinschützer, dass ausgerechnet Öger im April entgegen seiner ursprünglichen Aussage die Delfinarien in Alanya und Belek plötzlich wieder im Programm hatte. Das WDSF rief zum Boykott des Veranstalters auf. Erste Reisebüros und Kunden reagierten und stornierten Öger Tours (http://www.wdsf.eu/reiseveranstalter) .

"Nach nochmaliger Überprüfung der Delfinarien und aufgrund der Sensibilität der Reisebüropartner und Gäste" sei man nun zu dem Entschluss gekommen, so die Öger-Pressestelle gestern, dass zum 17.07.2010 alle Delfinarienangebote in der Türkei gestrichen werden. Ausschlaggebend sei auch die Erkenntnis, dass "Delfine nicht in Gefangenschaft gehören". Weiterhin teilte Öger mit, dass man hoffe, dass sich andere Reiseveranstalter der Entscheidung anschließen. Das WDSF hob den Boykottaufruf daraufhin auf. WDSF-Sprecher Jürgen Ortmüller: "Wir hoffen, dass dies nun eine dauerhafte Entscheidung von Öger ist und die anderen Reiseveranstalter ebenfalls bei ihrem Entschluss bleiben".

Von der TUI-Pressesprecherin, Lena Lawitschka, war gestern allerdings zu vernehmen, dass TUI das "Troy-Delfinarium" in Belek wieder im Programm habe. Hauptgrund sei dabei der Wunsch der Gäste nach dem Schwimmen mit Delfinen und die durchgeführten Umbaumaßnahmen im Delfinarium. Die anderen Delfinarien habe man aufgrund der WDSF-Informationen gestrichen. Ortmüller dazu: "Das ist ein Skandal. TUI propagiert den Naturschutz, beteiligte sich an der UN-Aktion zum Schutz wildlebender Delfine und bietet jetzt erneut gefangen gehaltene Delfine und einen Belugawal in kleinen Betonbecken als Spaßfaktor an. Wir werden alle Reisebüros bitten, ihre TUI-Angebote zu überdenken."